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Was macht eigentlich..., Timo Brümmer?

Was macht eigentlich..., Timo Brümmer?

Hallo Timo, lange nichts von dir gehört. Wie geht es dir?

Moin Mike! Schön, dass sich unsere Wege nach langer Zeit wieder kreuzen. Mir geht es sehr gut. Ich komme gerade von einem traumhaften Skiurlaub zurück. Körperlich ist also alles ok. Drei, vier Trainingseinheiten und ich wäre wieder fit.

Wie ich weiß bist du ja mittlerweile im wunderschönen Hamburg beheimatet. Was bewegt ein „Landei“ dazu nach Hamburg zu ziehen?

Als Werder-Fan fühlt sich das jährliche Scheitern des HSV besonders schön an, deswegen habe ich mich für den Umzug entschieden. Im Ernst: Mich hat es wegen des Jobs vor etwa sechs Jahren nach Hamburg verschlagen. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe. Die Stadt ist mittlerweile meine zweite Heimat geworden. Die Entfernung nach Osnabrück ist zudem überschaubar, sodass ich auch spontan für einen Wochenend-Besuch bei Eltern und Freunden vorbeikommen kann.

Kommen wir zum Fußball, der schönsten Nebensache der Welt. Nachdem du ja fast dein ganzes Leben die Fußballschuhe für deinen Heimatverein Blau-Weiss Hollage geschnürt hast, wie kommst du jetzt ohne Fußball klar? Oder kickst du noch in irgendeiner Hobbytruppe?

Ich habe damals einen fußballerisch kalten Entzug gemacht und von einem Tag auf den anderen aufgehört. Das war eine bewusste Entscheidung, weil ich das Glück hatte, durchgehend auf sehr ordentlichem Niveau spielen zu dürfen. Da wollte ich am Ende weder zum ausgedienten Reservisten mutieren, noch die holprigen Rasenflächen der Kreisklasse kennenlernen. Den damaligen Überredungskünsten für ein Comeback konnte ich glücklicherweise standhalten. Ich habe lediglich an ein paar Hobbyturnieren mit Freunden oder Kollegen teilgenommen – da reichte es nochmal für sagenumwobene Titel beim Mitternachtscup in Steinfeld/Neuenkirchen oder einem Firmenturnier in der Sutthausener Soccerhalle J Vom Spielen konnte ich mich damals nach wenigen Wochen relativ gut freimachen, aber die Atmosphäre in der Kabine fehlt einem natürlich. Da spielt sich ja häufig mehr ab als auf dem Rasen…

Hast du noch viel Kontakt zu deinen alten Weggefährten vom Benkenbusch?

Ja, da haben sich einige Kontakte gehalten. Maik Dorenkamp ist mein engster Freund. Wir telefonieren mehrmals pro Woche. Wenn sein Effzeh verliert, melde ich mich auch mehrmals am Tag. Anfang des Jahres haben wir mit einigen alten Kollegen eine Boßeltour unternommen. Da waren Mirko Schleibaum, Norman Thulke, Marc Kamper und Max Tolischus dabei. Nach zwei Bierchen werden dann natürlich legendäre Spiele aus vergangenen Jahrzehnten ausdiskutiert. Besonders schön ist, dass sich dabei niemand an einen Fehlpass erinnern kann. Ansonsten hat Alexander „Sunny“ Voßgröne vor Jahren mal ein Jubiläumsspiel angekündigt. Und wenn ich richtig gerechnet habe, jährt sich unser erster Aufstieg nächstes Jahr zum 20. Mal. Vielleicht liest er diesen Artikel und erinnert sich. Das wäre eine gute Möglichkeit, um alte Kontakte aufzufrischen.

Wie ordnest du die aktuelle Situation bei der ersten Herren ein und was sagst du zu den Trainerwechseln?

Ich bin zu weit weg, um das richtig beurteilen zu können. Wir hatten früher mit Thomas Lüken jahrelang einen Trainer und konnten über viele Saisons etwas aufbauen. Es war zu erwarten, dass sich die Situation danach ändern und der Verein nicht direkt wieder ein so langfristig funktionierendes Modell finden würde. Trotzdem hat mich die Anzahl der Wechsel überrascht – ohne, dass ich auch nur ein Spiel gesehen habe. Aber natürlich ist es aus der Ferne schade, wenn der Verein abgeschlagen aus der Landesliga absteigt und sich nur noch im Mittelfeld der Bezirksliga wiederfindet. Vom neuen Trainerteam kenne ich Lennart Süllow noch aus alten Begegnungen. Ich drücke ihm und Lukas Reineke die Daumen, dass sie den Verein wieder stabilisieren. Dafür sollte Lennart aber mehr Spiele am Benkenbusch gewinnen, als das früher der Fall war.

Werden wir dich vielleicht noch einmal als Trainer an der Seitenlinie sehen?

Der Vertrag von Julian Nagelsmann endet ja im Sommer. Ich stehe mit Rudi in Kontakt, aber werde mir mit der Entscheidung Zeit lassen.

Wer wird in diesem Jahr deutscher Fußballmeister und was traust du unserer Nationalmannschaft bei der EM zu?

Bayer Leverkusen wird Meister. Sie werden den Vorsprung ins Ziel retten und verdient den Titel feiern. Mit Blick auf die EM bin ich sehr gespannt. Ich hoffe, dass Julian Nagelsmann den Mut zu unpopulären Entscheidungen hat. Das bedeutet für mich, dass er stärker nach Form und nicht nach Potenzial aufstellen sollte. Die Teilnehmer der letzten Turniere sehe ich kritisch, das gilt insbesondere für den Bayern-Block. Ich hoffe daher, dass er auf frische Gesichter setzt, die unbekümmert auftreten können und im Zweifel die Grätsche dem Hackentrick vorziehen. So lassen sich auch die Fans zurückgewinnen. Und ich erwarte, dass er die Baustellen der letzten Turniere frühzeitig klärt: Wer spielt in der Viererkette? Wer besetzt die Doppelsechs? Spielen wir mit Stoßstürmer? Wenn diese Fragen wieder während des Turniers diskutiert werden, hat man nichts gelernt.

Ich bin optimistisch: Wenn das Auftaktspiel glückt, ist alles möglich. Eine tolle EM wäre nicht nur für den deutschen Fußball wichtig – sondern könnte die Stimmung im ganzen Land aufhellen.

osnaball bedankt sich bei Timo Brümmer für das Interview und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute!

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