PROBLEME OHNE ENDE
VC Osnabrück weiß kaum noch, wie es weitergehen soll – VCO-Damen 1 plötzlich ohne drittligagenehmigte Spielstätte
Osnabrück. In früheren Jahren wurde im Vorfeld von Entscheidungen über die beste Lösung debattiert, um sie zu finden. Aktuell wurden der VC Osnabrück sowie der BBC Osnabrück, die Gymnastikabteilung des VfL Osnabrück, der Behindertensportverein sowie die Schwertkämpfer Osnabrück bei der kurzfristigen Fremdnutzung der Schlosswallhalle durch das Corona-Impfzentrum vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Suppe müssen die Clubs und deren hunderte Sportlerinnen und Sportler ganz alleine auslöffeln. Ab sofort warten nämlich auf die Ehrenamtler riesengroße Probleme. Wie es weitergeht, weiß niemand. Kommende Woche muss die Halle geräumt werden.
Niemand hat sich bei der Entscheidungsfindung auch nur ansatzweise Gedanken gemacht, was jetzt alleine schon auf die Sportlerinnen und Sportler, Trainer und Funktionäre des VC Osnabrück zukommt. Die oben genannten anderen Clubs durften vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Anbei eine erste Auflistung von Problemen, die in aller Schnelle alleine von den Drittliga-Damen des VC Osnabrück geregelt werden müssen. Die Liste kann noch deutlich erweitert werden.
1. Die logistischen Probleme: Der VC Osnabrück hat in der Schlosswallhalle eine komplette „Garage“ für sein Trainings- und Spielmaterial (der BBC ebenfalls). Dazu gehören unter anderem 10 bis 15 Banden je 3 x 1 Meter Größe, diverse Banner bzw. Aufsteller, zwei Schränke vollgestopft mit Equipment, 50 Bälle, ein Ballwagen, ein gemeinsam mit dem BBC angeschaffter Videowagen, ein Getränkekühlschrank für die Heimspiele und zwei Ballfangkörbe. Der Schiedsrichterstuhl und die Pfostenschoner sowie die vorgeschriebene Netzanlage mit DVV1-Siegel müssen ebenfalls aus der Halle. Die Netzanlage ist für die Spiele vorgeschrieben. Nur wohin so kurzfristig?
Der Umzug in eine andere Halle soll den Drittliga-Volleyballerinnen ermöglicht werden, die nach dem Aufstieg für den Klassenerhalt dreimal die Woche trainieren. In der Halle trainieren dann aber vielleicht nicht auch die 1. Herren und die 2. Damen sowie die Jugend. Also wäre das Teilen des Equipments nicht mehr möglich - abgesehen davon, dass in keiner Osnabrücker Halle so viel Stellplatz ungenutzt zur Verfügung steht.
2.. Die kurzfristigen Probleme: Für keine andere Halle Osnabrücks gibt es eine Freigabe für die Dritte Liga. Die muss normalerweise beantragt werden. Gut, wegen Corona macht der Verband hoffentlich eine Ausnahme, hoffentlich auch bei den vorgegeben Maßen wie z. B. der Deckenhöhe… Wenn der Verband möchte, müssen die VCO-Damen in der 3. Liga West eventuell noch 11 Heimspiele austragen - in Hallen, in denen auch andere ihre Punktspiele durchführen. Wie sollen dort Zeiten jetzt noch freigeschlagen werden? Außerdem müsste ein neues Hygienekonzept erstellt werden. Corona ist ja nicht vorbei.
3. Die langfristigen Probleme: Der Aufstieg in die 3. Liga war schwer und hat viel Geld gekostet. Sollte diese Entscheidung zum Abstieg führen, wird das Team weder personell noch finanziell sofort wieder aufsteigen können. Es würde ein Neuanfang mit all seinen Konsequenzen nötig sein.
Ob sich darüber irgendjemand im Vorfeld Gedanken gemacht hat? Ob jetzt irgendjemand behilflich ist, die Probleme schnell und unbürokratisch zu lösen, darf dagegen bezweifelt werden. Das ist das Szenario nur für eine Mannschaft. Bei den Drittliga-Volleyballerinnen handelt sich um Amateursport mit hohem Leistungscharakter und großem Aufwand.