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Volleyball | VCO-Damen klettern mit 3:1-Sieg beim FC 47 Leschede aus der Abstiegszone
Foto: Kai Lünnemann

Volleyball | VCO-Damen klettern mit 3:1-Sieg beim FC 47 Leschede aus der Abstiegszone

EMSBÜREN. Wackelig, nicht immer schön, aber dennoch gewonnen – die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück haben am Samstagabend einen ganz wichtigen 3:1 (26:24, 20:25, 25:17, 25:22)-Auswärtssieg beim FC 47 Leschede eingefahren. Es war der erste Erfolg in der Fremde im fünften Anlauf. Nach dem „Sechs-Punkte-Spiel“ rutschte Leschede auf Tabellenplatz neun runter, der VCO kletterte auf Rang acht hoch und damit in puncto Abstiegskampf „über den Strich“. MVP Gold wurde die eingewechselte Außenangreiferin Maria Büter, die mit ihren Aktionen viel Energie ins VCO-Spiel brachte.

KRAUS: „WIR HABEN HEUTE UNGEFÄHR EIN NIVEAU GESPIELT“

Tiefes Durchatmen war nach der Partie in einer stimmungsvollen „Fußballatmosphäre“ angesagt. Es gab gleich auf dem Hallenparkett Getränke und ein Geburtstagsständchen für Libera Dina Dell. Bei den Osnabrücker Drittliga-Volleyballerinnen hatten in einem richtungsweisenden Spiel für die gesamte Saison die Nerven gehalten. Das ein oder andere Mal war zwar auch ein wenig Glück dazu gekommen, das war dem gesamten VCO-Tross allerdings völlig egal – Auswärtssieg!

Trainer Gunnar Kraus zeigte sich sichtlich erleichtert, „Es hat Nerven gekostet. Es war aber schön zu sehen, dass Leschede mit den blöden, einfachen Fehlern die gleichen Probleme hatte wie wir“, bilanzierte Kraus. „Gut war heute, dass wir ungefähr ein Niveau durchgespielt haben, wenn es auch nicht berauschend war. Das hat trotzdem diesmal ausgereicht. Ich bin sehr erleichtert und sehr stolz auf meine Mädels, die Dinge aus dem Training umgesetzt haben.“

Maria Büter hatte nicht in der Startformation gestanden, war nach ihrer Einwechselung dennoch maßgeblich am Sieg beteiligt gewesen. „Ein schönes Gefühl gerade, es fühlt sich sehr befreiend an. Ich hatte das Gefühl, dass wir anders als sonst auswärts ins Spiel gestartet sind. Wir haben die Energie von der Hallenstimmung mit in unser Spiel genommen“, strahlte die Außenangreiferin über das ganze Gesicht. „Mir fallen megaviele Steine vom Herzen, das ist schon ein Weihnachtsgeschenk.“

BREITER KADER ENTSCHEIDET DIESMAL FÜR DEN VCO

Für beide Teams hatte beim Blick auf die Tabelle vor der Partie eine Menge auf dem Spiel gestanden. VCO-Coach Gunnar Kraus vertraute im Vergleich zu den letzten Partien deshalb schon etwas überraschend einem neuen Mittelblock. Für die keinesfalls schwachen Maya Sendner und Jolina Tönsing erhielten die zuletzt verletzte Lisa Lammers und die erst 16-Jährige Charlotte Berelsmann ihre Chance. Das vorweg, beide machten ihre Sache gut und wurden zu Aktivposten in wichtigen Spielphasen. Überhaupt nutzten die Coaches Kraus und Quistorff den breiten Kader zu einigen spannenden Wechseln. Maya Sendner kam diesmal nicht auf Mitte oder Diagonal, sondern als durchschlagkräftiger Back-up für den Außenangriff zum Zuge. Lotta Lorenz tauschte immer wieder kurzzeitig mit Zuspielerin Agatha Janzen.

Zum Spiel: Der VCO lief gegen eine motivierte Heimmannschaft in der Anfangsphase der Musik etwas hinterher, ging dann aber mit 10:9 in Führung. Das Niveau war über weite Strecken der Partie auf beiden Seiten überschaubar. Bei Leschede kamen die beiden Linkshänderinnen Sophie Grothus und Josefina Klesper immer besser ins Spiel und bereiteten Osnabrück über Außen und Diagonal einige Probleme. Die VCO-Damen kamen nach einem 13:17-Rückstand durch eine Aufschlagserie von Berelsmann und mit der Hereinnahme von Sendner nochmal heran und glichen zum 19:19 aus. Mit starken Aktionen und einem Block lagen die Gastgeberinnen dann aber erneut mit 23:19 vorne, der Satz schien weg zu sein. Falsch gelegen, Lisa Lammers brachte den VCO mit großem Aufschlagdruck und zwei Assen ein weiteres Mal zurück und schließlich zu einer 24:23-Führung. Leschede wehrte den ersten Satzball zwar noch ab, Maria Büter mit einem wuchtigen Angriffsschlag und eine Lescheder Netzberührung sorgten letztlich doch noch für einen VCO-Satzgewinn mit 26:24.

Das hätte Sicherheit geben können, tat es aber nicht. Die Fehlerquote in allen Elementen, auch bei der Annahme, war weiter hoch. Das ganze VCO-Spiel blieb ziemlich wackelig. So setzten sich die Emsländerinnen im zweiten Satz früh ab, lagen immer ein bis vier Punkte in Front und gewannen diesen letztendlich verdient mit 25:20.

Das Fehlerfestival setzte sich hüben wie drüben zu Beginn des dritten Durchgangs fort, klare, durchdachte Spielzüge waren Mangelware. Doch Osnabrück zeigte sich nun zunehmend mit einer mutigen Maria Büter und einem verbesserten Block etwas stabiler und profitierte zudem von einer höheren Lescheder Fehlerquote. Der Schachzug, Maya Sendner auf Außen spielen zu lassen, war goldrichtig. Weil auch Lisanne Masselink in Satz drei immer häufiger durchkam und Verantwortung übernahm, setzte sich der VCO zwischen dem 7:7 und 16:10 vorentscheidend ab. Kapitänin Masselink verwandelte am Ende den Satzball zum 25:17.

Satz vier war darauf wieder lange eine enge Angelegenheit. Beide Teams kämpften und ließen mit Moral den Gegner nicht wirklich davonziehen. Beim 10:14 aus VCO-Sicht schien der Vorteil bei Leschede zu liegen. So sah es auch noch beim 18:21 aus, als der zweite Schiedsrichter einen vermeintlichen VCO-Punkt als Ausball gewertet hatte, was Trainer Kraus auf die Palme brachte. Kein Wunder, eine solche Entscheidung bei diesem Spielstand, es stand 18:21 statt 19:20. Das war aber zusätzliche Moivation für die Gäste, die sich danach mit einer starken Maria Büter beim Aufschlag Punkt für Punkt erkämpften. Jana Kruska und ein verbesserter Block sorgten für eine VCO-Führung zum 22:21, die Osnabrück bis ins Ziel brachte. Lisanne Masselink und die eingewechselte Jolina Tönsing besorgten Osnabrücker Matchbälle. Am Ende gab es den befreienden VCO-Jubel nach einem verschlagenen FCL-Aufschlag und dem 25:22, was den ersten Auswärtssieg in dieser Saison perfekt machte.

NÄCHSTES SPIEL EIN HEIMSPIEL GEGEN BLAU-WEISS LOHNE

Die VCO-Damen haben ihre Position im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga durch den Sieg wieder verbessert – Erleichterung. Da wartet am kommenden Samstag bereits das nächste wichtige Heimspiel. Am 30. November ist Mitaufsteiger und Tabellennachbar Blau-Weiss Lohne in der Osnabrücker Schlosswallhalle zum Derby zu Gast. Zu erwarten ist eine gute Kulisse und spannender Drittliga-Volleyball.

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