Die Saison hatte im Vorfeld schon viele Vorschusslorbeeren, wurde von vielen Trainern als die stärkste Bezirksliga aller Zeiten bezeichnet. „Ich aus meiner Sicht glaube schon, dass dort viele Sachen auch eingehalten worden sind, es war eine sehr spannende und sehr intensive Saison“, so Nico Fehlhauer.
Man fragt sich ja immer bei einem Saisonrückblick, womit startet man. Wir starten mit dem verdienten Meister vom Sonnenhügel, denn Ehre wem Ehre gebührt. Der SSC Dodesheide hat unter Trainer Yannik Flottmann 79 Punkte geholt und das bei einer Tordifferenz von +52 Toren. Das ist mit einer der Top-Werte die letzten 20 Jahre unter den Top 3, von daher ist der SSC der absolut verdiente Aufsteiger in die Landesliga. Interessant ist, dass Dodesheide diesen Wert in der Saison 2011/2012 selbst einmal toppen konnte, da wurde man mit 82 Punkten und einem sensationellen Torverhältnis von +80 Toren ebenfalls Meister der Bezirksliga.
„Der Aufstiegskampf war aus meiner Sicht maximal bis zur Winterpause, vielleicht noch bis Anfang der Winterpause interessant. Es deutete schnell darauf hin, dass es nur ein Zweikampf wird zwischen Bad Rothenfelde und Dodesheide. Aber ich sage mal, spätestens ab Mitte der Rückrunde war eigentlich klar, wo der Weg hingeht und dass der SSC das Ding ziehen wird“, so Fehlhauer.
Am Ende des Tages hatte der SSC Dodesheide den ausgeglichensten Kader, sie haben die ausgeglichenste Saison gespielt, haben wenig Federn gelassen. Es ist dann schon souverän und bemerkenswert, mit so einem Punkt- und Torverhältnis aufzusteigen. „Derr SSC hat einen sehr, sehr guten Trainer, der jetzt über Jahre dort gearbeitet, Jugendspieler und erfahrene Spieler eingebaut hat. Und ja, man sieht immer, wenn eine gewisse Zuverlässigkeit in einem Verein ist und man über Jahre kontinuierlich arbeiten kann“.
Oftmals spricht man in einer Liga und Saison ja davon, dass es eine gewisse Spitzengruppe geben wird, die bis zum Schluss um den Titel und den damit verbundenen Aufstieg spielen wird. Doch über wie viele Mannschaften sprechen wir denn, wenn wir über eine Spitzengruppe sprechen? „Für mich persönlich wären es drei, vier, fünf Mannschaften, die auch bis zu guter Letzt um den Aufstieg spielen“, so Fehlhauers Einschätzung. Zu Beginn einer Saison ist es natürlich immer erst einmal sehr ausgeglichen, ehe sich langsam aber sicher herauskristallisiert, wer zur „Spitzengruppe“ gehören wird. „Für mich zeichnete sich relativ früh ab, dass es ein Zweikampf wird“. Voxtrup gehörte vor der Saison sicherlich ebenfalls zum erwartbaren Favoritenkreis, wurde am Ende mit 12 Punkten Rückstand auf den Meister vom Sonnehügel Dritter.
Hinter den ersten Dreien folgte ein breit gefächertes Mittelfeld. „Das waren aus meiner Sicht die Mannschaften, die sich mehr oder weniger die ganze Saison kaum richtig über den Abstiegskampf Gedanken machen mussten“, so Fehlhauer.
Sicherlich musste jede Mannschaft zwischenzeitlich auch mal nach unten schauen und sich absichern, aber am Ende waren es sechs Mannschaften, die um den Klassenerhalt kämpfen mussten.
Auffallend war sicherlich die völlig unterschiedliche Entwicklung nach der Hinrunde beim SC Türkgücü und beim TSV Wallenhorst. Während der SC Türkgücü sich eigentlich keine Gedanken über den Abstieg machen musste, brach dieser jedoch völlig ein und stieg am Ende etwas überraschend ab. Genau anders herum lief es beim akut abstiegsgefährdeten TSV Wallenhorst. Die Mannen von der Mirower Straße spielten eine bemerkenswerte Rückrunde und sicherten sich souverän den Klassenerhalt.
Kommen wir zu den Überraschungen der Saison. Wirft man einen Blick auf die Abschlusstabelle, fällt einem sofort der 5. Tabellenplatz von Aufsteiger TuS Berge ins Auge. Eine überragende Leistung der Mannschaft von Rene Wolting. Doch was zeichnete den Aufsteiger aus, um so eine Leistung abzurufen? „Ich denke, der Erfolg kam zu 90% über die mannschaftliche Geschlossenheit zustande. Hinzu kam sicherlich die Kameradschaft und ein positives Dorfleben. Sie sind eine absolut starke Heimmannschaft, es hat uns viel Spaß gemacht da zu spielen, weil da richtig Stimmung war“, so Vennes Coach Nico Fehlhauer.
Ebenfalls zu den positiven Überraschungen darf man sicherlich den TSV Venne zählen. Trotz einiger Abgänge u. a. von Leistungsträgern konnte die Fehlauer-Elf die Platzierung aus dem Aufstiegsjahr bestätigen. „Tabellarisch konnten wir uns, trotz eines besseren Punkteschnittes zur Vorsaison, nicht verbessern, was für die Stärke der Liga spricht. Wir haben 1,74 Punkte geholt, das Jahr davor 1,56. Von der Platzierung her konnte man keine Verbesserung sehen, aber aufgrund der Punktebilanz natürlich eine Entwicklung“, so das positive Fazit von Fehlhauer.
Im zweiten Teil unseres Bezirksliga-Rückblicks beschäftigen wir uns mit weiteren Teams sowie die Enttäuschungen der abgelaufenen Saison. Hier werfen wir u. a. einen Blick auf die Mannschaften, die sich vor der Saison sicherlich viel mehr ausgerechnet haben, als sie letztendlich erreichten.
Leider müssen wir uns auch mit dem Thema rassistische Vorfälle auseinandersetzen. Doch dazu mehr im zweiten Teil unseres Rückblicks.