Die Neuenkirchenerin Mala Bosse ist seit zehn Monaten in den USA und spielt dort für die Calvary Day School Fußball. Mala hat mit ihren gerade einmal sechzehn Jahren schon einiges erlebt. Derzeit weil die Mittelfeldspielerin in den USA, freut sich aber auf die baldige Rückkehr in die Heimat.
Ihre ersten Schritte auf dem Fußballplatz machte Mala Bosse bei ihrem Heimatverein TuS Neuenkirchen. Im zarten Alter von fünf Jahren startete ihre Laufbahn, im weiteren Verlauf lud man das Talent erstmals in die Kreisauswahl Vechta ein. Doch das war erst der Anfang. „In der Kreisauswahl wurde ich für die Bezirksauswahl Osnabrück gesichtet und kam über Uwe Krebs mit dem SV Meppen in Kontakt. Mit dem SV Meppen sind wir Bezirkspokalsieger und Norddeutscher Meister im Futsal geworden. Zudem habe ich in der Niedersachsenauswahl gespielt“, sagt Mala Bosse über ihre steile Karriere in der Jugend. Sie wusste aber auch, dass Meppen nicht die Zukunft sein kann: „Irgendwann wurde es alles zu viel, sodass ich zum Osnabrücker SC gewechselt bin.“ Noch vor ihrem ersten Einsatz im OSC-Dress warf ein Kreuzbandriss die sympathische Mittelfeldspielerin weit zurück. Doch Mala kämpfte sich zurück. „Ich konnte gegen die SG Holdorf/Handorf-Langenberg mein Comeback feiern, das war ein schöner Moment.“ Schöne Momente erlebte Mala viele.“Ich habe alle Stationen in meinen Erinnerungen. Ich liebe es gemeinsam mit dem Team Erfolge zu feiern und viele neue Leute kennenzulernen. Die Reise mit dem OSC nach Südafrika wird definitiv eine der größten Erinnerungen bleiben. Das war eine unfassbare Reise. Doch auch das Camp in Polen mit der Niedersachsenauswahl war eine tolle Erfahrung“, sagt sie. Die Erfahrungen und Eindrücke haben Mala Bosse geprägt. Doch auch ihre Mitspielerinnen aus vielen verschiedenen Regionen und die unterschiedlichen Sichtweisen hatten einen großen Anteil an der Entwicklung der Mittelfeldspielerin.
Seit einigen Monaten lernt und spielt Mala Bosse nun in den USA. Auf der „Calvary Day School“ in Winston-Salem im Bundesstaat North Carolina sammelt Mala Bosse wichtige Erfahrungen, verbessert ihr Englisch und lernt neue Leute und Kulturen kennen. Und auch der Fußball kommt in den USA nicht zu kurz. Mala gehört zum Kader der „Calvary Cougars“ und darf sich seit kurzem auch frisch gebackener „Conference Champion“ (Foto unten, Foto: Mala Bosse) nennen. „In den USA gibt es viele Unterschiede. Ich gehe hier auf eine Privatschule, hier gibt es eine viel kleinere Selektion an Spielern. Auch der Team hier unterscheidet sich: ich spiele hier für meine Schule, meine Teamkollegen sehe ich im Unterricht und anschließend auch im Training. Der Sport an sich ist dem Fußball in Deutschland aber sehr ähnlich“, sagt sie über ihre Erfahrungen im Team. Eigentlich wollte Mala nur fünf Monate in Amerika bleiben. Doch sie fühlt sich wohl und kann mit dem verlängerten Aufenthalt gut leben. „Anfangs wollte ich nur fünf Monate hier sein und neue Erfahrungen sammeln, daraus sind nun zehn Monate geworden. Ich gehe hier zur Schule und spiele Fußball, die Saison ist nur im Frühjahr. Für mich ist es zudem lehrreich, weil ich hier ohne meine Eltern klarkommen muss. Das sind wichtige Erfahrungen.“
Ihr Alltag gleicht dem in Deutschland in weiten Teilen. Mala Bosse geht täglich von 08:00 Uhr bis 15:10 in den Unterricht, hat anschließend ein wenig Freizeit und steht am späten Nachmittag auf dem Fußballplatz. „Wir spielen mitunter drei Mal pro Woche. Abends bin ich daheim bei meiner Gastfamilie und verbringe Zeit mit ihnen“, lässt Mala den Tag gerne mit ihrer Gastfamilie ausklingen. Die Gespräche mit ihrer Gastfamilie lassen sie auch ein wenig die Sorgen aus der Schule und dem Sport vergessen. Sorgen im Sport dürfte es aber nach der erfolgreichen Saison und den anstehenden Playoff-Spielen aber kaum gegeben haben. „Wir sind Meister geworden und spielen nun in den State-Playoffs gegen alle Schulen unserer Region. Ich wurde zudem zur „All Confernce“ - Spielerin ausgezeichnet. Das ist schon eine tolle Sache.“ Über die Auszeichnung freut sich Mala Bosse sehr. Ihr erstes Playoff-Spiel bestritten die „Calvary Cougars am Dienstag und auch für Mala lag der Fokus dann wieder ganz auf dem Fußball.
In gut sechs Wochen endet das Abenteuer Amerika für die 16-jährige. Sie freut sich sehr auf die Rückkehr in ihre Heimat Neuenkirchen: „Ich fliege am 07.06.21 zurück nach Deutschland und freue mich sehr auf meine Familie.“ Sportlich möchte Mala dann etwas kürzer treten. „Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich mich zunächst auf die Schule konzentrieren möchte und den leistungsorientierten Fußball hinten anstellen werde. Meine schulische Ausbildung und auch meine Gesundheit sind mir wichtig, sodass ich da primär den Fokus setzten werde.“ Die Mittelfeldspielerin, die noch im Kader der U17-Juniorinnen des Osnabrücker SC steht, strebt langfristig ein Medizinstudium an und möchte dafür die schulischen Grundlagen schaffen. Bis dahin hofft Mala, dass sie, ihre Freude und ihre Familie gesund bleiben und die Pandemie schnell vorbei gehen mag. Denn sie möchte viel Zeit mit Familie und Freunden verbringen und hat sicherlich viel von ihrem Aufenthalt in North Carolina zu berichten.
![Fussball | „Freue mich auf meine Familie“](https://osnaball.de/images/Artikel-Bilder/Mala_Bosse_Calvary_Cougars_2.jpg)
Robert Gertzen