Traumhafte Landschaften, eine angenehme Ruhe und eine in allen Punkten entspannte Atmosphäre – wer über die berühmten Göteborger Schären reist, dem kommen schnell Entschleunigung und Entspannung entgegen. Die Inselgruppe vor den Tore der zweitgrößten Stadt Schwedens hat einiges zu bieten und auch Fußball wird hier gespielt. Wir haben uns zwischen den Jahren dort ein wenig umgesehen.
Etwa eine halbe Autostunde westlich der Stadt Göteborg liegt der Fähranleger „Lilla Varholmens“, mit der kostenlosen Fähre ist man nur wenige Minuten später auf Hönö. Die Schäreninsel im nördlichen Schärengarten ist die größte der besuchten Inseln und für ihr „Hönökaka“ (ein landestypisches Brot) in Schweden sehr bekannt. Mit etwa 5.500 Einwohnern ist Hönö auch die bevölkerungsreichste der besuchten Inseln, besonders sehenswert sind die zahlreichen für Schweden typischen Häuser im Zentrum und am Hafen, mit dem Labyrinth von Tryggeberg, der Kirche und dem Heimatmuseum kann Hönö mit weiteren touristischen Zielen aufwarten. Der lokale Fussballklub ist „Hönö Idrottssällskap“ (Sportverein Hönö), gegründet im Jahr 1925. Der Siebtligist spielt in der 5. Division, Göteborg A und verfügt mit der „Hönö Arena“ über eine moderne Sportanlage. Gespielt wird auf Kunstrasen, seit Mitte letzten Jahres kann sich der Klub über ein nagelneues Klubhaus mit Funktionstrakt freuen. Modern ist auch das Flutlicht, das, wie oft in Schweden, mit neuester LED-Technik daher kommt. Eine Tribüne gibt es zwar nicht, dennoch laden einige Bänke am Klubheim zum Verweilen während der Spiele ein. Die letzte Saison schloss Hönö IS als Tabellenvierter ab, holte 43 Punkte aus 22 Spielen und war lange im Aufstiegsrennen. Ein paar Ligen höher, in der 1. Division Göteborg, spielen die Frauen aus Hönö. Allerdings im Futsal – die abgewandelte Form des Fußballs ist längst auch in Schweden angekommen.
Hönö ist verbunden mit gleich drei weiteren Orten. Einer von ihnen ist die benachbarte Insel Fotö. Die nur etwa einen Quadratkilometer große Insel ist per Brücke mit Hönö verbunden und in nur wenigen Minuten Fahrt problemlos erreichbar. Auch auf Fotö sind die Straßen eng, auch auf Fotö lädt die schöne Landschaft der Schäreninseln zum Verweilen und Spazieren ein. Um die 800 Menschen wohnen in dem kleinen Ort, dessen Hafengegend besonders sehenswert ist. Fotö ist als Badeinsel bekannt und bei den Einwohnern geschätzt. Besonders schön gelegen ist auch der Sportplatz „Krogevi“ - die sportliche Heimat des Fotö GIF. Nur wenige Meter trennen den Platz des im Jahr 1959 gegründeten Vereins vom Meer, die Straße „Stora Vägen“ verläuft direkt an der Anlage und die Besuchenden können sich über Fußball in der 7. Division, Göteborg A (neunte Liga) freuen. Ausgebaut ist der Platz an der Hauptseite durch eine kleine, nicht überdachte und aus Holz gebaute, Tribüne. Direkt am Platz liegt das kleine Vereinsheim des Klubs, Flutlicht sucht man derweil vergebens. Doch auch so weiß der Platz, vor allem durch seine Lage, sehr zu gefallen. Mit zehn Punkten aus 14 Spielen schloss Fotö die letzte Saison auf dem 13. Tabellenplatz ab.
Von Fotö aus ging es zurück über Hönö weiter in den Norden der Inselgruppe: das nächste Ziel hieß Öckerö. Öckerö ist Heimat von etwa 4.000 Einwohnern und besticht, wie auch alle anderen Inseln, durch die typische schwedische Architektur, enge Straßen und wunderschöne Landschaften. Gespickt mit kleinen Cafes, Restaurants und einigen Geschäften lässt die Insel keine Wünsche offen. Mit dem „Öckerö Idrottsförening“ (Sportverein Öckerö) ist die Insel zudem Heimat eines Viertligisten. ÖIF ist als Meister der „Division 3“ erst frisch aufgestiegen und spielt künftig in der „Division 2“. Die Rot-Weißen wurden 1930 gegründet und spielen im „Prästängen“. Das Stadion bietet 1.700 Zuschauern Platz und weiß schon beim Zutritt zu gefallen. Besuchende betreten die Anlage durch einen im schwedischen Holzbaustil gehaltenen Eingangsbereich, hinter dem direkt der ebenfalls im schwedischen Stil gebaute Stadionkiosk wartet. Ein echter Blickfang ist allerdings die Haupttribüne: komplett aus Holz gebaut können sich die Zuschauenden auf Holzbänken niederlassen – ein echtes Schmuckstück. Gespielt wird auf Kunstrasen und eine moderne Flutlichtanlage machen Spiele auch tageszeitenunabhängig möglich. Tickets für ein Spiel bei Öckerö IF bekommt man übrigens für 80 SEK (umgerechnet etwa 6,50 €), Ermäßigungsberechtige zahlen 60 SEK (umgerechnet etwa 5.-€).
Nur wenige Autominuten gen Norden erreicht man den vierten der direkt verbundenen Orte: mit nur etwa 600 Einwohnern ist Hälsö zweifelsohne der kleinste, besuchte Ort. Steile Felswände auf der einen, der Blick auf das Meer auf der anderen Seite – schon die Fahrt mit dem Auto macht auch in Hälsö einfach nur Spaß und sorgt für Urlaubsfeeling. Und auch der Sportplatz kann sich sehen lassen: eingebettet von Felsen und mit einem Vereinsheim in Holzbauweise ist „Stuvöbacke“ ein echter Hingucker. Ausgebaut ist der Platz, mit Ausnahme einiger kleiner Sitzmöglichkeiten auf den Felsen entlang des Platzes, nicht. Doch schon die Lage spricht für sich. Sportlich kicken die Blau-Weißen des Hälsö BK (Hälsö Boldklub – Ballspielverein Hälsö) in der 6. Division, Göteborg B und kamen dort in der letzten Saison bei acht Siegen, drei Remis und neun Niederlagen zu 27 Punkten aus zwanzig Spielen. Das reichte für den sechsten Tabellenplatz.
Eine Tour nach Göteborg und weiter auf die Schären eignet sich perfekt als Roadtrip. Vom nördlichen Osnabrücker Landkreis ist man über die A1 und vorbei an Bremen, Hamburg und Lübeck binnen weniger Stunden am Fähranleger in Puttgarden auf Usedom. Die Fähre nach Rodby in Dänemark braucht gut eine halbe Stunde, neunzig Minuten später passiert man bei optimalen Verkehrsverhältnissen die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Eine Viertelstunde und eine Überfahrt über die berühmte Öresundbrücke bringt die Reisenden nach Schweden: kurz nach der Grenze erreicht man Malmö und damit die drittgrößte Stadt Schwedens. Drei Stunden sind es von dort aus noch bis nach Göteborg – drei Stunden entlang der Küste und vorbei an zahlreichen sehenswerten Städten wie Helsingborg, zudem kommt man früh mit der schwedischen Entschleunigung in Kontakt. Zwischen zehn und elf Stunden Fahrt trennen den Landkreis Osnabrück von der zweitgrößten Stadt Schwedens, eine halbe Stunde später könnte man die Göteborger Schären erreichen. Und die bieten auch landschaftlich eine Menge. Die Göteborger Schären laden zu ausgiebigen Spaziergängen entlang der Küsten ein, zahlreiche Wege lassen kaum einen Wunsch offen. Zudem laden zahlreiche Geschäfte, Cafes und Restaurants zum Bummeln und Verweilen ein. Und natürlich kommt auch die in Schweden manifestierte „Fika“ nirgends zu kurz. Die schwedische Gastfreundlichkeit heißt jeden Besuchenden willkommen und man fühlt sich umgehend richtig wohl.